TERMINE
19. September 2021: Performance
WIENWOCHE, festival for art and activism (Wien/AUT)
http://www.wienwoche.org/de/1100/programm
03.-31. Juli 2021: Ausstellung und Performance
kollektiv, raum für (Bregenz/AUT)
https://kollektiv-raum.org/vergangenheit/

Ein Feiertag, den es nie gegeben hat, wird wieder zum Leben erweckt. Ein Fest, das die Selbstermächtigung einer Frau feiert, der über Nacht ein Bart gewachsen ist. Bei dem Opfer gebracht werden und Blutwurst gegessen wird. Ein Feiertag zur lustvollen Überwindung von Geschlechterungleichheit und Repression, zur Untersuchung von Fiktion und Tradition.
Der CUMERNUSTAG bezieht sich auf die Sage der Heiligen Kümmernis (Mitte 15. Jhdt), eine Königstochter, die ihrer Zwangsverheiratung entgangen ist, indem sie sich über Nacht einen Bart erbeten hat. Aus Zorn über ihre Entwertung als patriarchales Objekt ließ ihr Vater sie kreuzigen. Somit ging die Heilige Kümmernis als emanzipatorische Märtyrerin in die Legenden der Volksheiligen ein und wird im CUMERNUSTAG als wiederständige Frau zelebriert.
Ein neuer Feiertag im Jahr 2021 bietet die Möglichkeit bestehende Bräuche und gesellschaftliches Handeln zu reflektieren, sich gleichzeitig an etablierten Insignien zu bedienen und dabei veränderbar zu bleiben.
Inhalte und zeremonielle Abhandlungen, wie sie an Feiertagen als Brauch wiederholt vorgeführt werden, können hinterfragt, neu bewertet und anders besetzt werden.
Im Fall vom CUMERNUSTAG ist das die Umkehrung von der Verehrung der jungfräulichen Frau in das Zelebrieren einer widerständigen Frau.
Cumernustag 2021 in Bregenz
Foto (c) Sarah Mistura